Handball Hochburg Bietigheim

Bietigheim will in Hannover positiven Trend setzen

Der 13. Spieltag der Handball-Bundesliga steht in den Startlöchern. Aufsteiger SG BBM Bietigheim muss bereits am Donnerstag (19 Uhr) beim Tabellenneunten TSV Hannover-Burgdorf ran. Der Tabellenvorletzte findet sich auch in der TUI Arena in Hannover in der Außenseiterrolle wieder.  

„Klar ist, dass wir bis zur Winterpause sechs bis acht Punkte auf dem Konto haben wollen. Daran werden wir in den nächsten Spielen arbeiten“, sagt SG BBM-Keeper Domenico Ebner, der sich mit seinen 101 Paraden auf Platz 3 der Statistik ganz gut schlägt unter den Torhütern der stärksten Liga der Welt. Ob die Bietigheimer Handballer dabei bereits am Donnerstag zum Stolperstein für den EHF-Cup Teilnehmer werden können, muss sich zeigen.  

Mit einem sechsten Platz in der vergangenen Saison haben die Recken, wie sich das aus dem TSV Burgdorf hervorgegangene Team nennt, ihren Startplatz im internationalen Wettbewerb ergattert. Am Samstag steht der erste Auftritt vor eigenem Publikum in den K.o.-Spielen der 3. Qualifikationsrunde gegen Benfica Lissabon an. Für die Niedersachsen ist das sicher das Highlight in der bisherigen Saison. Doch deshalb den Fokus auf die Bundesligapartie gegen Aufsteiger Bietigheim zu verlieren, dem tritt Recken-Coach Carlos Ortega entschieden entgegen. „Wir werden gegen Bietigheim die bestmögliche Leistung abrufen müssen“, wird der Spanier zitiert.  

Die spanische Handballkultur tut den Niedersachsen offensichtlich gut. „Das war heute über 60 Minuten im Angriff ein toller Auftritt von uns. Wir sind sehr zufrieden und können jetzt gestärkt in die nächsten Aufgaben gehen“, stellte der zweite Spanier im Trainerstab, Iker Romero, nach dem jüngsten 31:26-Erfolg beim TBV Lemgo fest. Seit Recken-Kapitän Kai Häfner, der die ersten neun Ligaspiele mit einer Bauchmuskelverletzung verpasst hatte, wieder dabei ist, läuft es für Hannover umso besser. „Häfner wird von Spiel zu Spiel besser“, hat auch SG BBM-Coach Ralf Bader erkannt. Der aus Schorndorf stammende Linkshänder erzielte in Lemgo acht Treffer und will sich weiter für die WM empfehlen. In einer ähnlichen Position ist sein Rückraumkollege Fabian Böhm, auch ein Kandidat für den deutschen WM-Kader.  

„Hannover spielt das im Angriff sehr spannend“, umschreibt Ralf Bader die äußerst kreative Offensivabteilung der Niedersachsen, zu der auch der erfahrene 34-jährige dänische Spielmacher Morten Olsen zählt. „Das Kreisläuferspiel ist extrem gut“, hat Bader festgestellt. Abwehrstratege Mait Patrail hat derweil ein Kreuzbandriss ereilt, seinen Ausfall werden die Recken in den nächsten Monaten kompensieren müssen.  

„Abgesehen von den Langzeitverletzten rechne ich mit meinem kompletten Kader“, sagt Bietigheims Ralf Bader vor der bevorstehenden Auswärtspartie. Der Aufsteiger arbeitet weiter daran, seine Effektivität in den einzelnen Mannschaftsteilen zu erhöhen. „Wir sind dabei unser Tempospiel zu verbessern“, bemerkt der 38-Jährige. „Dass wir da auf einem guten Wege sind, haben wir schon in den letzten Partien angedeutet“, betont er, wobei Bader die 20:33- Niederlage vor heimischem Publikum gegen Flensburg ausklammert. „Flensburg hat im Rückzug die beste Defensive der Liga und lässt im Tempospiel kaum etwas zu, das ging in dieser Saison nicht nur uns so.“ Deshalb galt der Fokus von Bader nach dem Spiel gegen den Spitzenreiter und Deutschen Meister relativ schnell den nächsten Aufgaben.„Wir wollen unser Spiel insgesamt weiter stabilisieren“, formuliert Bader ein qualitatives Ziel. Eine entsprechende Entwicklung will Bader auch in Hannover von seinem Team sehen.

Zusätzliche Impulse, wie sie in den jüngsten Spielen beispielsweise von Rückraum-Shooter Patrick Weber, der zunehmend sicherer wird, oder vom nach sieben Spielen Pause ins Team zurückgekehrten Vetle Rønningen ausgingen, sind da allemal hilfreich. „Bei Vetle hat man gesehen, dass er uns in der Defensive helfen kann“, sagt Bader. Womit sich der Kreis weiter schließen könnte. Eine stabilere Hintermannschaft soll dem Aufsteiger zu zählbar mehr Ballgewinnen verhelfen, der erste Schritt zum angestrebten schnellen Umschaltspiel. Und das wäre für einen Liga-Neuling, der sich im stehenden Angriff traditionell schwerer tut als die etablierten Teams, essentiell. 

Bericht: Bernhard Gaus

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