Handball Hochburg Bietigheim

Kann Bietigheim in Lübeck seine weiße Auswärtsweste wahren?

Die Handballer der SG BBM Bietigheim bleiben im Freitags-Rhythmus. Am 6. Spieltag treffen in der Hansehalle Lübeck (19:30 Uhr) mit dem VfL Lübeck-Schwartau und der SG BBM Bietigheim zwei Teams aufeinander, die beide am Ende der Saison weiter oben stehen wollen als es der Saisonstart verheißt.

Das Mittelfeld der noch wenig aussagekräftigen Tabelle der 2. Liga ist breit. Neben dem VfL und der SG BBM haben noch fünf weitere Teams momentan 5:5 Punkte auf ihrem Konto. Wer mit oben dran bleiben will, muss punkten, ehe sich die Spreu vom Weizen trennt. Was den Schwaben in der „Hansehölle“ Mut machen dürfte, ist ihre bisherige Auswärtsbilanz. Nach den Siegen in Konstanz und Aue ist der Bundesliga-Absteiger die einzige auswärts noch verlustpunktfreie Mannschaft der Liga.

Während es in fremden Hallen also prima läuft, reichte es in drei Heimspielen gerade einmal zu einem Punkt, dem jüngsten 25:25 gegen den ThSV Eisenach. „Die Mannschaft ist natürlich enttäuscht“, fasste Hannes Jón Jónsson die Gemütslage kurz nach dem Spiel gegen den Aufsteiger zusammen. „Uns fehlte die Klarheit im Angriff“, sagte der Trainer der SG BBM angesichts einer hohen Zahl von Fehlwürfen von nahezu allen Positionen. Ausnehmen darf der Isländer da wohl seine Jungs auf der halbrechten Rückraumposition, denn Tim Dahlhaus, aber vor allem Dominik Claus zeigten, wie ́s gehen sollte. Auch Spielmacher Jonas Link scheint nicht nur wegen seiner sieben Tore auf der zentralen Position immer besser in die Saison zu kommen. Im Spiel gegen Eisenach fehlten eher im linken Rückraum mit zunehmender Spieldauer die Alternativen zu den jungen Spielern wie Vetle Rønningen und Maximilian Trost.

Für diese Rolle ist eigentlich Michael „Mimi“ Kraus zuständig, der seit Saisonbeginn jedoch mit einer Oberschenkelverletzung zu kämpfen hat. „Der Muskelfaserriss zieht sich schon durch die ganze Vorbereitung“, sagt der Spielmacher, weshalb die Belastung komplett runtergefahren werden musste. Der Ex-Weltmeister hofft, dass er in der kommenden Woche wieder voll ins Mannschaftstraining wird einsteigen können. Ob ein Einsatz im dann folgenden Heimspiel am kommenden Sonntag gegen den HSV Hamburg möglich sein wird, wird sich erst noch erweisen. Solange bleibt es bei der moralischen Unterstützung für seine Mitspieler. Beim VfL Lübeck-Schwartau muss der Bundesliga-Absteiger das Spiel erneut ohne seinen Routinier planen.

„Wir werden wieder taktisch einige Dinge mehr trainieren müssen“, sagt Jónsson mit Blick auf die Offensivleistung seiner Jungs gegen Eisenach. Bereits am Donnerstag wird sich der Bietigheimer Tross dann aufmachen in Richtung Ostsee, um am Freitag ausgeruht in die Partie gehen zu können. Lübeck-Schwartau, der letztjährige Fünfte der 2. Liga, wird trotz der jüngsten 28:29-Niederlage in Konstanz unverändert hoch gehandelt für eine der Top-Platzierungen im Unterhaus. Beim Aufsteiger am Bodensee fehlten Trainer Piotr Przybecki mehrere Spieler der Stammbesatzung. Neben den langzeitverletzten Nikola Potic und Spielmacher Markus Hansen fielen auch Abwehrspezialist Fynn Ranke und Thees Glabisch aus, mehrere Akteure sind angeschlagen. Die dünne Spielerdecke zog sich weiter in die aktuelle Trainingswoche. „Ich bin davon überzeugt, dass ich in jedem Fall eine konkurrenzfähige Mannschaft aufstellen werde“, wird der VfL-Trainer vor dem Heimspiel gegen Bietigheim zitiert.

Auch bei einem angezählten VfL Lübeck-Schwartau hängen die Auswärtspunkte hoch, da ist sich SG BBM-Coach Jónsson der Klasse des kommenden Gegners sicher. Voraussetzung dafür, dass es in der Hansehalle zumindest eine enge Kiste werden kann, ist eine ähnlich starke Defensivleistung wie in den beiden bisherigen Auswärtsspielen. Das in fremden Hallen nötige Selbstvertrauen haben die Spieler um Kapitän Jan Asmuth bereits unter Beweis gestellt. Beide Male war die SG BBM trotz hohem Rückstand zu Beginn nervenstark ins Spiel zurückgekommen.

Bericht: Bernhard Gaus

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