Handball Hochburg Bietigheim

SG BBM hat in Dresden den längeren Atem

Bundesliga-Absteiger SG BBM Bietigheim fühlt sich in fremden Hallen unverändert pudelwohl und feierte am Sonntag mit dem 25:29 (15:14) beim HC Elbflorenz bereits den fünften Auswärtssieg der Saison. Dresden steht nach der dritten Niederlage in Folge nur noch einen Punkt vor einem Abstiegsplatz.

„Tolle Halle, gute Stimmung, hat Spaß gemacht hier zu spielen“, war das Kurzfazit von Hannes Jón Jónsson nach dem Schlusspfiff. Die BallsportARENA, Baujahr 2017, war zum ersten Mal in dieser Saison ausverkauft. 2585 Zuschauer bereiteten den Teams eine „bundesligareife Atmosphäre“ (Jónsson). Und dass Siege Freude bereiten, das darf man dem Bietigheimer Trainer auch abnehmen.

Elbflorenz: Maximal enttäuscht in die Pause

Elbflorenz Coach Rico Göde haderte vor allem damit, dass seine Jungs nach einer 4-Tore-Führung keinen größeren Vorsprung mit in die zweite Halbzeit nehmen konnten. „Wir gehen maximal enttäuscht in die Pause“, so der Elbflorenz-Trainer. „Jeder weiß, Konstanz ist ein Riesenthema bei uns.“

Den besseren Beginn erwischten die Gäste. „Wir haben genauso gespielt, wie wir das gegen Elbflorenz vorbereitet hatten“, sagte Jónsson. Bis zur 6:8-Führung steuerte Tim Dahlhaus zwei und Michael Kraus vier Treffer bei. Danach hatte sich die Elbflorenzer Hintermannschaft und ihr starker Schlussmann Mario Huhnstock zumindest auf die Abschlüsse des Ex-Weltmeisters eingestellt. Durch drei Unterzahlsituationen kamen die Schwaben anschließend aus dem Tritt und Dresden war mit einem 6:0-Lauf im Spiel. „Wir wussten, dass Elbflorenz alles reinhauen wird in dieses Spiel“, so Jónsson, „sind aber cool geblieben und haben den Kopf nicht verloren“.

Es dauerte dennoch einige Minuten, bis sich die Bietigheimer Handballer neu sortiert hatten. Dann beendete Dominik Claus‘ Treffer zum 12:9 den Lauf der Hausherren. Der starke Bietigheimer Halbrechte war es auch, der einen Elbflorenzer Ballverlust mit dem Pausenpfiff zum 15:14-Anschluss konterte.

Jónsson: In der 2. Halbzeit die Ruhe behalten

Eine Szene, die Rico Göde auf die Palme brachte. „Damit lädst du eine gute Mannschaft wie Bietigheim ein, wieder ins Spiel zu kommen.“ Und da ließ sich der Bundesliga-Absteiger nicht zweimal bitten. Vier Umdrehungen des Zeigers waren gespielt, da nahm Göde seine erste Auszeit im zweiten Abschnitt. Bietigheim hatte die Partie zum 15:17 wieder gedreht und die Christian-Schäfer-Show schon ihren Anfang genommen. Der Bietigheimer Rechtsaußen traf im zweiten Abschnitt achtmal. Für den Routinier und Siebenmeterwerfer vom Dienst bei der SG BBM läuft’s in der jüngsten Vergangenheit wieder wie am Schnürchen. Die sechs Versuche gegen Dresden eingerechnet, verwandelte der 31-Jährige jetzt 18 Würfe in Serie vom Punkt.

„Wir mussten viel versuchen in der zentralen Abwehr“, sagte Jónsson. „Dresden hat uns vor Aufgaben gestellt. Erst gegen Ende haben wir das mit dem jungen Niko Vlahovic in den Griff bekommen“. Erfolgreichster Dresdner Werfer war am Ende Jonas Thümmler mit sechs Toren vom Kreis. Er war mit verantwortlich, dass Elbflorenz bis zum 24:25 fünf Minuten vor dem Ende wieder den Anschluss schaffte. Doch der Ausgleich fällt im zweiten Abschnitt nicht mehr, weil Bietigheims Defensive vor Jonas Maier und dem später eingewechselten Jürgen Müller im Tor die Ruhe behält und die Werfer der SG BBM am Ende konzentrierter den Abschluss suchen. Jonas Link und Patrick Rentschler machen mit je zwei Toren den Deckel drauf für die Schwaben, während sich Elbflorenz mit einem Wechselfehler selbst dezimierte (Göde: „Den muss ich auf meine Kappe nehmen“). Doch die Szene gut zwei Minuten vor dem Ende war beim Stand von 24:27 höchstens noch der Stimmungskiller für das bis dahin fantastisch mitgehende Publikum in der BallsportARENA.

Martin Marčec verletzt sich

Die Verletzung von Martin Marčec könnte allerdings die Freude über den fünften Bietigheimer Auswärtssieg trüben. Der Linksaußen war gerade einmal vier Sekunden im Spiel, erzielte den Treffer zum 15:15 und blieb mit Schmerzen im Knie liegen. Jónsson: „Dem Jungen geht es nicht gut. Wie schwer die Verletzung ist, wissen wir erst morgen nach der Untersuchung.“


HC Elbflorenz 2006: Huhnstock, Göres, Mohs; Thümmler (6), Dierberg (6/5), Greß (4), Pechstein (3/1), Gugisch (2/1), Kasal (2), Jungemann (1), Buschmann (1), Pulay, Dumcius, Hoffmann, Vanco, Quade.

SG BBM: Maier, Müller; Schäfer (9/6), Claus (5), Rentschler (5), Kraus (4), Link (3), Dahlhaus (2), Marčec (1), Asmuth, Fischer, Vlahovic, Öhler, Rønningen, Emanuel, Boschen.

Spielverlauf: 3:5 (9.), 6:8 (14.), 12:8 (21.), 14:11 (26.), 15:14 (30.), 15:18 (35.), 18:19 (39.), 19:22 (42.), 23:24 (50.), 24:27 (57.), 25:29 (60.).

Zeitstrafen: Vanco (23.), Gugisch (35.), Jungemann (58.)  -  Rønningen (13., 52.), Link (14.), Dahlhaus (16.), Asmuth (38.), Vlahovic (55.)

Siebenmeter: 7/9  –  6/6

Schiedsrichter: Matthias Klinke / Sebastian Klinke (Bundesligakader)

Zuschauer: 2585 (BallsportARENA Dresden, ausverkauft)

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