Handball Hochburg Bietigheim

SG BBM zeigt Löwenmut im Wolfsrevier

Die SG BBM Bietigheim gleicht durch einen 23:26 (9:11)-Auswärtserfolg bei den DJK Rimpar Wölfen ihr Punktekonto auf 8:8 aus. Rimpar verpasst durch die erste Heimniederlage der Saison den Sprung an die Tabellenspitze.

„Das war eine ähnliche Leistung von uns wie beim Unentschieden gegen Hamburg“, freute sich ein zufriedener SG BBM-Trainer Hannes Jón Jónsson nach dem Schlusspfiff. Nur diesmal gingen beide Punkte hochverdient an Bietigheim. Kämpferisch top hatte sich seine Mannschaft über lange 60 Minuten präsentiert und legte wie vor einer Woche mit einer starken Defensive die Grundlage für den dritten Auswärtserfolg der Saison. Entsprechend überschwänglich wurde der Erfolg im Wolfsrevier nach dem Schlusspfiff mit den gut 50 mitgereisten Fans – erstmals in dieser Saison war auch ein Fanbus nach Würzburg unterwegs - gefeiert. „Wir haben uns zu sehr an der Bietigheimer Abwehr aufgerieben“, musste auch Ceven Klatt eingestehen. „Wir haben es nicht geschafft Lösungen zu finden“, so der Wölfe-Trainer.

Dabei hatte seine Mannschaft nach der letzten Auszeit bei einer Bietigheimer 15:22-Führung in den letzten knapp zehn Minuten versucht noch einmal richtig Gas zu geben. Siebter Feldspieler, Manndeckung gegen Bietigheims Mimi Kraus und Jonas Link, die glänzend Regie geführt hatten, Wechsel im Tor - Andreas Wieser kam für den bis dahin starken Max Brustmann – offene Manndeckung, Klatt versuchte alles. Aber am Ende behielt die SG BBM kühlen Kopf und den längeren Atem.

Schon der erste Abschnitt endete mit leichten Vorteilen für Bietigheim. Zwar scheiterten Christian Schäfer und Mimi Kraus mit den ersten beiden Strafwürfen gleich mal an Brustmann. Weil aber die SG BBM schon zu Beginn mächtig Beton angerührt hatte in der 6-0-Defensive und Jonas Maier die ersten Bälle entschärfte, fiel das nicht ins Gewicht. Am Bietigheimer Innenblock um Vetle Rønningen und Patrick Rentschler gab es am Freitag einfach kein Vorbeikommen. Bis zur 22. Minute musste die SG BBM lediglich vier Gegentore nehmen. Mit Martin Marčec hatte die SG BBM dann ihren Siebenmeterschützen gefunden und übernahm bei 3:4 nach elf Minuten erstmals die Führung in der Würzburger s.Oliver Arena. Bis zum 9:11-Halbzeitstand sollte es dabei bleiben.

Klatt: "Momentum war beim Gegner"

„Wir haben es nicht geschafft, die Konsequenz in die Abwehr zu bringen wie in den letzten Spielen“, sagte Klatt. Dafür machte der Wölfe-Trainer auch den Ausfall von Philipp Meyer in der zentralen Abwehr verantwortlich, der früh umgeknickt war und nicht weitermachen konnte. Gegen die beste Abwehr der Liga zeigte der Bundesliga-Absteiger jedoch auch eine abgeklärte Offensivleistung, versuchte erfolgreich, die Zahl seiner technischen Fehler zu minimieren und erarbeitete sich auf allen Positionen seine Chancen. „Vorne war das heute ganz okay“; lobte Jónsson, „das hatte Hand und Fuß“. Der Isländer hob auch die Leistung von Dominik Claus hervor, der sich zur Stammbesetzung auf der dreifach besetzten rechten Rückraumposition mausert.

Claus: "Einfach Wahnsinn, was hier abgeht"

Der Linkshänder war auch an der vorentscheidenden Phase maßgeblich beteiligt, als Bietigheim mit schnellen Toren seine Führung von 12:13 auf 12:17 ausbaute. Klatt zog die Auszeit vor besagten letzten zehn Minuten. „Rimpar hat uns mit dem siebten Feldspieler noch tierisch geärgert“, bestätigte Jónsson. „weil das auch taktisch gut ausgespielt war.“ Doch am Ende hatte sein Kollektiv die Nase vorn. Der mit insgesamt elf Paraden glänzende Jonas Maier im Bietigheimer Gehäuse wehrte auch den letzten Ball ab und Jan Döll setzt den Schlusspunkt zum 23:26 hinter einen rundum gelungenen Freitagabend.


DJK Rimpar Wölfe: Brustmann, Wieser; Brielmeier (9/3), Siegler (5), Schömig (3), Backs (2), Kaufmann (1), Schulz (1), Herth (1), Karle (1), Meyer, Böhm, Schmidt, Sauer, Gempp.

SG BBM: Maier, Müller; Marčec (6/3), Claus (5), Schäfer (2), Rentschler (2), Link (2), Kraus (2), Asmuth (2), Dahlhaus (2), Boschen (2), Döll (1), Rønningen, Öhler, Vlahovic, Trost.

Spielverlauf: 3:1 (8.), 3:4 (12.), 4:7 (22.), 7:8 (26.), 9:11 (30.), 12:13 (35.), 12:17 (41.), 15:19 (47.), 15:22 (51.), 18:24 (53.), 22:25 (58.), 23:26 (60.).

Zeitstrafen: Schulz (23.), Siegler (34., 59.)  -  Vlahovic (25.), Rentschler (29., 49.), Link (31.), Asmuth (36.), Boschen (55.), Dahlhaus (56.)

Siebenmeter: 3/5  –  3/5

Schiedsrichter: Oliver Dauben / David Rohmer  (DHB Bundesligakader)

Zuschauer: 2164 (s.Oliver Arena Würzburg)

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