Handball Hochburg Bietigheim

SG-Männer wollen auch in Erlangen punkten

Das Kopf-an-Kopf-Rennen um den Klassenerhalt in der Handball-Bundesliga geht am 31. Spieltag in die nächste Runde. Der Tabellenvorletzte SG BBM Bietigheim sucht am Donnerstag (19 Uhr) in der Arena Nürnberger Versicherung seine Chance gegen den HC Erlangen.

„Jedes unserer Heimspiele ist für uns ein Finalspiel“, hat Jochen Zürn unterstrichen, „und das Spiel gegen Erlangen“, ergänzte der Sportliche Leiter der Bietigheimer Handballer nach dem letzten hart erkämpften und von den Fans euphorisch gefeierten 29:27-Sieg gegen die TSV Hannover-Burgdorf. Da auch der VfL Gummersbach sein Heimspiel gegen dem TBV Lemgo Lippe überzeugend mit 25:19 Toren gewann, beträgt der Rückstand des Aufsteiger auf den rettenden 16. Tabellenplatz unverändert zwei Punkte. In einem vorgezogenen Spiel am Dienstag unterliegt Gummersbach in Hannover mit 24:30 Toren, kann also nicht vorlegen. Aber auch die Aufgabe der SG BBM in Nürnberg wird ausgesprochen anspruchsvoll.

Isländisches Trainerduell

Der HC Erlangen hat sich nach einem sensationellen 9. Platz in der Aufstiegssaison 2016/17 in der Zwischenzeit in der Beletage des deutschen Handballs etabliert. Das Team des Isländers Adalsteinn Eyjolfsson liegt nach einer sehr guten Saison auf Rang 10 in ähnlichen Gefilden positioniert. Zwischen Rang 9 und 15 ist für die Franken noch alles drin. Es geht für Erlangen in den letzten vier Saisonspielen vor allem darum, sich nach unten abzusichern. Ein Schlüssel für die Erfolge des langjährigen Mitstreiter der SG BBM Bietigheim in der 2. und 1. Liga liegt sicher darin, dass es gelungen ist, eine ganz Reihe von international erfahrenen Handballern nach Nürnberg zu holen. So beispielsweise die früheren deutschen Nationalspieler Michael Haaß und im Tor Nikolas Katsigiannis, die beide auch in der aktuellen Saison zu den Leistungsträgern beim HCE zählen. Der erfolgreichste Werfer seines Teams ist noch immer Christoph Steinert, obwohl er nach einer Knieverletzung seit dem 27. Spieltag nicht mehr ins Geschehen eingreifen kann. Dafür trumpft Nico Büdel (126/14 Tore) im linken Rückraum der Franken besonders in der Rückrunde ganz groß auf.

Link-Brüder stehen sich gegenüber

Fünf Jahre lang war auch Bietigheims Spielmacher Jonas Link ein Teil der Erlanger Erfolgsgeschichte, bis er im Sommer zum Aufsteiger nach Schwaben wechselte. Für den 26-Jährigen wird die Rückkehr in die Nürnberger Arena, in der er vor einem knappen Jahr vom Erlanger Publikum besonders herzlich verabschiedet wurde, in zweifacher Hinsicht eine emotionale Komponente haben. Das Duell mit seinem älteren Bruder Nikolai, der beim HCE in Angriff wie in der Abwehr eine zentrale Rolle einnimmt, kann immer ein Faktor in dieser Begegnung werden. Im Torvergleich hat übrigens der Jüngere (Jonas) mit 101 zu 80 aktuell die Nase vorne.

SG sucht das Duell auf Augenhöhe

„Wir haben heute wieder die ganz einfachen Tugenden gelebt und das vor allem in der zweiten Halbzeit herausragend gemacht“, schickte Zürn nach dem Erfolg gegen Hannover-Burgdorf ein Lob in Richtung der Mannschaft von Hannes Jón Jónsson. Diese Charaktereigenschaften, Kampf, Emotionen und Einsatzwillen auf die Platte zu bringen, verlangt der Coach vom Aufsteiger auch in Nürnberg. Ähnlich wie im Hinspiel könnte sich eine von den Defensivreihen geprägte Partie entwickeln. Noch unter der Leitung von Ralf Bader hielt der Aufsteiger im Dezember bis eine Minute vor dem Ende den Anschluss, ging aber mit einer knappen 24:26-Niederlage vom Feld. Eine Partie fast auf Augenhöhe. Die Bilanz in den Vergleichen zwischen den beiden Teams hat in den letzten Jahren zugunsten der Franken ausgeschlagen. Der letzte SG-Sieg datiert aus dem Jahr 2012. In Nürnberg gab es für die Bietigheimer Handballer überhaupt erst einmal etwas zu holen, das war ausgerechnet bei deren Erstligapremiere 2014 ein 24:24- Unentschieden. Ein Ergebnis, mit dem sich der Tabellenvorletzte sicher auch diesmal anfreunden könnte.

Bericht: Bernhard Gaus

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