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SG unterstützt hilfsbedürftige Kinder in Westafrika

Am 04.01.2019 begann meine zweite Reise in das weit entfernte westafrikanische Land Togo. Togo ist ein für afrikanische Verhältnisse relativ kleines Land, das zwischen den Ländern Ghana (westlich), Burkina Faso (nördlich) und Benin (östlich) lokalisiert ist. Die Hauptstadt Lomé liegt im Südwesten an der Atlantikküste.

Von dort sind wir nach Tagen der Akklimatisierung in Richtung Camp aufgebrochen. Das Dorf Yohonou, welches in der Maritime-Region liegt, erreicht man innerhalb von 4 Stunden. Um das Camp genauer zu beschreiben bedarf es nicht viel. Dort wohnten wir für vier Wochen in einer „modernen“ Lehmhütte. Modern bedeutet: ab und an Strom, kein fließend Wasser, ein Wellblechdach zum Schutz vor tropischen Regengüssen, was wiederum nicht selbstverständlich ist in den ländlichen Regionen. Während das tägliche Programm die Arbeit an einem humanitären Projekt, geleitet von Herrn Imgenberg/ Köln, umfasste, blieb an einigen Tagen auch Zeit, die wir den Kindern aus Dorf und Umgebung widmeten. Um einen Rahmen für die ausgelassene Freude über das erneute Trikotgeschenk zu erstellen, will ich erwähnen, dass Togo zu einem der 10 ärmsten Länder der Welt gehört.

Als ich eines Nachmittages meine Handballtasche, vollgepackt mit Trikots der SG, schulterte und loszog, staunten die Bewohner des Dorfes, in dem das tägliche Leben vom Schmieden, der Landwirtschaft und dem Verkauf selbsterzeugter Produkte auf den Märkten geprägt wird, nicht schlecht. Was macht der Weiße mit dieser riesigen Tasche in der Savanne? An der örtlichen Schule angekommen traf ich auf genügend Kinder, welche die alltäglichen Sorgen beim Fussballspiel vergessend, den Tag ausklingen ließen. Ich stellte meine Tasche ab und bat die Kinder sich geordnet in einer Linie aufzustellen, um das Trikotverteilen zu erleichtern. Bei den anfänglichen 25 Jungs & Mädels blieb es natürlich nicht, denn sobald ich das erste Trikot vergeben hatte, ging ein riesiges Geschrei und Gezanke los, wer denn nun das Recht auf das nächste Trikot hat. Dieses Geschrei lockte letzen Endes die gesamten Dorfbewohner, auch Mütter & Väter an, da sich in einem solch armen Land jeder über eine Spende freut. Jedes Kind wollte ein Trikot ergattern und diejenigen, die zu weit hinten stehen, schlagen fassungslos die Hände über dem Kopf zusammen. Aus einem geordneten Durcheinander wurde letzen Endes ein unübersichtliches Durcheinander mit kreischenden, kratzenden, am Arm ziehenden Kindern, sodass mir keine andere Wahl blieb, als den Kids die Tasche zu überlassen und mich zurück in meine Hütte zu flüchten. Nach dem anfänglichen Hin & Her konnten wir jedoch den Deal aushandeln, dass die Trikots der gesamten Dorfjugend zur Verfügung stehen und nach den Fussballspielen von den zwei Kapitänen wieder eingesammelt werden.  In einem Land wie Togo, in dem die Kleidung den afrikanischen Traditionen entsprechend, bunt und gemustert getragen wird, ist die Freude riesig groß, wenn westliche Sachspenden wie die der SG verteilt werden.

Die Kinder des Dorfes Yohonou und Ich (zweites Foto) danken der SG BBM herzlichst für diese Sachspende und wünschen für die verbleibende Zeit der Saison 18/19 allen Teams viel Erfolg. 

 

Bericht: Janos Murai

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